Hotelbetriebsbeendigung
Liebe Gäste,
wir stellen unseren Hotelbetrieb aus persönlichen Gründen zum 31.01.2023 ein. Daher nehmen wir keine weiteren Reservierungen mehr entgegen.
Wir danken allen Gästen, Partnern und Freunden unseres Hauses für Ihre Treue und Begleitung in all den Jahren.
Aktuelles in Federow und dem Alten Gutshaus in Federow
Bei den Dacharbeiten am Federower Gutshaus sind die historischen Papiere entdeckt worden.
Uralt-Papiere zum Trocknen in Hotelküche
Von Thomas Beigang
Da meinen die Pächter und Betreiber im Gutshaus Federow, nach fünf Jahren schon alles in ihrem Haus zu kennen. Weit gefehlt. Bei Bauarbeiten auf und unter dem Dach des Hauses bergen Dachdecker einen Schatz, von dem niemand mehr etwas wusste.
FEDEROW. Muss die Geschichte des Nationalpark-Dorfes Federow umgeschrieben werden? Wahrscheinlich nicht. Aber was bei Bauarbeiten unter dicken Bohlen im Dachboden des in die Jahre gekommenen Gebäudes entdeckt wurde, kann für alteingesessene
Familien möglicherweise von Interesse sein – wenn die neugierig genug sind, um wissen zu wollen, ob ihre Vorfahren in der Mitte des 19. Jahrhunderts vielleicht von Pfändungen betroffen waren.
Klaus Rattmann, der Ehegatte der Hotelbetreiberin Simone Rattmann, ist noch immer ganz hin und weg. „Da meint man, das Haus nach fast fünf Jahren schon in und auswendig zu kennen, und dann so etwas.“ Rattmann war völlig überrascht, als die aufmerksamen Dachdecker die Arbeit unterbrachen und ihn auf ihren Fund aufmerksam machten: Eine dicke Mappe mit Dutzenden Papieren, die ältesten aus dem Jahr 1844. Neben den Pfändungssachen hat Rattmann schon Dokumente aus einem Landarbeits-Haus gefunden, Nachrichten an das Großherzogliche Curatorium der Landes-Irrenanstalt und Berichte einer Berufsgenossenschaft über Arbeitsunfälle. „Ganz spannend“, findet Klaus Rattmann die ganze Sache. So weit der Mann die handschriftlich in feiner Sütterlin-Schrift verfassten Sachen überhaupt lesen kann.
„Meine Frau beherrscht das ganz gut, die hat mir schon einiges übersetzt.“ So weit die vergilbten Dokumente noch zu lesen sind. Denn an
einigen hat der Zahn der Zeit und wahrscheinlich auch die Zähne der Mäuse schon heftig genagt. Mittlerweile, so der Neu-Besitzer Rattmann, habe der Umfang der Dokumentenmappe auch schon um einiges an Volumen gewonnen.
Denn die meisten Papiere waren feucht, als sie vor wenigen Tagen entdeckt wurden. „Wir haben die zum Trocknen in die Küche gehängt“, sagt der Federower.
Dabei musste niemand Sorge habe, dass Kochdämpfe den Alt-Papieren noch mehr zu schaffen machen. Denn die Küche bleibt derzeit kalt, bis zum Ende der Sanierungsarbeiten am 28. November bleibt das Hotel geschlossen.
Und für die Zeit danach hat Rattmann schon eine Idee: Die besten Stücke unter den vergilbten Papieren sollen eingerahmt und hinter Glas
die Wände des Hotel-Restaurants zieren. „Wenn man schon so einen historischen Schatz in den Händen hält, sollte der auch präsentiert
werden“, hat sich der Neu-Besitzer vorgenommen.
Und noch etwas haben die Dacharbeiten zutage gefördert. Mit einem höherem Gebrauchswert als die historischen Dokumente, aber
längst nicht so alt: „Oben auf dem Dach standen sogar noch einige originalverpackte Betten ganz versteckt in einer dunklen Ecke.
Wahrscheinlich vom ersten Umbau des Gebäudes nach der Wende.“ Diese Schlafstätten will sich Rattmann jetzt erst einmal ganz genau angucken.
„Und wer weiß, was wir damit noch anfangen können.“
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Quelle: Nordkurier 20.11.2013